Endlich Urlaub
Heute ging es für uns in den Urlaub – der erste richtige Urlaub mit Julian. Die Planung war schon eine gewisse Herausforderung. Neben uns vier brauchen wir ja auch Platz für unseren Pflegedienst. Somit haben wir also eine größere Ferienwohnung gebucht und sind mit zwei Autos gefahren. Die zwei Tage vorher haben wir uns mit Pauken beschäftigt. Gerade der junge Mann bringt ja einiges mit: 2 Beatmungsgeräte, Absauggerät, Monitor und sämtliches Zubehör: Absaugkatheternfürmeine ganze Woche, Zubehör für die Kanüle, Desinfektionsmittel, sterile Handschuhe, Kompressen, Medikamente usw. Die Liste lässt sich nahezu beliebig fortsetzen. Dazu kommen die Nahrungsmittel inklusive unseres Hochleistungsmixers. Und der Rehabuggy muss natürlich auch mit. Daneben Inliner und Roller für den Großen, Sportsachen für die Erwachsenen und natürlich sämtliche Klamotten plus die Koffer der Pflegekräfte. Es ist am Ende doch sehr überraschend gewesen, was alles in die Autos passte.
Uns hat es nach Graal-Müritz verschlagen und unsere Ferienwohnung ist keine 300m vom schönen Ostseestrand entfernt. Wir sind hier rundum zufrieden. Die fast 500km Fahrt hat Julian überraschend gut mitgemacht. Er musste nicht mehr als sonst abgesaugt werden und auch das lange Sitzen hat er gut weggesteckt. Mit nur einer Pause sind wir in etwas über 6 Stunden angekommen. Nach dem Auspacken der unfassbar vielen Klamotten sind wir direkt an den Strand, und Julian hat zum ersten Mal das Meer gesehen. Und wir haben damit ein Versprechen eingelöst: als Julian vor knapp 2 Jahren als Frühchen auf die Welt kam und er mit zig Schläuchen verkabelt und voll beatmet auf der Intensivstation in Hamburg lag, haben wir ihm versprochen, dass wir mit ihm ans Meer fahren. Und heute war es soweit! Ihm hat es auch sehr gut gefallen und als er mit nackten Füßen im Sand buddeln konnte, war er das glücklichste Kind unter der Sonne. Sein großer Bruder im übrigen auch.