Für alle Frühcheneltern: Ihr seid großartig. Heute am Tag des frühgeborenen Kindes.
Julian ist in der 30. Woche zur Welt gekommen. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch normal gearbeitet und im Leben nicht daran gedacht, dass plötzlich unser Leben auf den Kopf gestellt wird. Wir waren den Abend vorher auf einer sehr schönen Hochzeit in Hamburg. In der Kirche haben wir noch eine Kerze für den Krümel im Bauch aufgestellt und für seine Gesundheit gebetet. Da wussten wir noch nicht, was da alles auf uns zukommen wird und wiiiie wichtig ein guter Schutzengel sein wird. Ok – wir hatten das ganz große Drama.
Aber vieles von dem erleben Frühcheneltern:
Die Ungewissheit, wie das ganze ausgehen wird.
Die unfassbar vielen Schläuche und Kabel am Kind.
Das leichte Gewicht – als ich ihn relativ zu Beginn einmal anhoben durfte, hatte ich das Gewicht von einem Paket Mehl in der Hand.
Die unfassbar winzigen (und süßen) Hände und Füße.
Die vielen unverständlichen Begriffe, die die Ärzte und die Pflegefachkräfte um sich werfen.
Das ganze Chaos, weil man sich kaum entscheiden kann, welches Problem nun aktuell das größte ist.
Die Geräusche auf der Intensivstation: Piepen von Monitor und Fusionen, Telefon, Beatmungsgerät, Gerenne und manchmal auch lautes Rufen: „Notfall in 1“ und schwups: die halbe Mannschaft weg.
Die Minipampers.
Die Gespräche mit den anderen Eltern, bei denen man sich doch manchmal fragt, wer nun das schlimmere Los gezogen hat.
Und noch so vieles mehr…. Gibt es Frühcheneltern unter unseren Lesern? Was fällt euch noch ein?
Besser wird es, wenn man das erste Mal känguruhen kann. Mit dem Baby auf dem Bauch fühlt es sich plötzlich viel besser und ruhiger an – eine externe Schwangerschaft mit ganz viel Körperkontakt. Es ist verrückt: eigentlich liegt man nur stundenlang herum und tut nichts, aber dennoch tut man soooo viel: Die Liebe und Geborgenheit, die man seinem Kind schenkt.
Und daher ganze besonders heute: Ein Hoch auf die Frühcheneltern.
